Charles Heidsieck

Der Vorläufer des heutigen Champagnerhauses wurde im Jahr 1785 vom deutschen Auswanderer Florenz-Ludwig Heidsieck (1749-1828) in Reims gegründet und war damit so erfolgreich, dass er einen seiner Champagner der damaligen Königin Marie Antoinette vorstellen durfte.

1794 wurde der Firmenname in „Heidsieck & Co.“ geändert und verschiedene Familienmitglieder der Heidsieckfamilie waren am Unternehmen beteiligt. Irgendwann kam es zum Streit unter den Erben, das Unternehmen wurde aufgeteilt und es entstanden 1851 Charles Heidsieck, Heidsieck Monopole und Piper-Heidsieck, die sich jedoch noch längere Zeit um die exklusive Nutzung des Namens Heidsieck stritten.

Charles Heidsieck hatte von Beginn an vor allem den nordamerikanischen Markt im Visier. Er reiste selbst mehrfach nach Übersee und präsentierte seine Champagner auf zahlreichen Veranstaltungen und Empfängen. Diese „Werbefeldzüge” sorgten für Präsenz in amerikanischen Zeitungen, die ihm aufgrund seines aufwendigen Lebensstils die Spitznamen “Charlie our Champagne Man” bzw. “Champagne Charlie” gaben. Er investierte in 2.000 Jahre alte Kellergewölbe in Reims aus der Römerzeit – so genannte „Crayères“, heute UNESCO Weltkulturerbe, die ihm besonders geeignet schienen, um seine Weine über einen sehr langen Zeitraum reifen zu lassen.

Inzwischen ist der Streit unter den drei Häusern längst begraben, zumal sowohl Charles Heidsieck als auch Piper-Heidsieck inzwischen der Rémy-Cointreau-Gruppe angehören und Heidsieck-Monopole zum bekannten Vranken-Imperium gehört. Alle drei Häuser unterscheiden sich trotz ihrer gemeinsamen Wurzeln stilistisch sehr stark und es ist vor allem Charles Heidsieck, der unter Kennern einen besonders hohen Ruf genießt.

Der derzeitige Kellermeister Cyril Brun wurde wie bereits seine Vorgänger bei den International Wine Challenge Awards 2019 zum „Best Sparkling Winemaker of the Year“ ausgezeichnet. Kaum ein anderes Haus wird regelmäßig mit so vielen Preisen überhäuft wie Charles Heidsieck. Unter Cyril Brun wurden die Cru Lagen von 120 auf die 60 besten reduziert und das Alter der Réserve-Weine von acht auf durchschnittlich zehn Jahre hochgesetzt. Die Stilistik des Hauses ist besonders geprägt durch den hohen Anteil an Réserve-Weinen, die dem Champagner seine Tiefe und Ausdrucksstärke geben. Bereits die Basiscuvée Brut Réserve verfügt über einen Réserve-Wein Anteil von bis zu 50 Prozent.

Facts: N.M., Reims, Vallée de la Marne, 65 ha., 2.000.000 Flaschen

Text: Champagne Characters

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