Durch seinen Namen erlangte das Weingut Liebfrauenstift eine beachtliche Bekanntheit und gehört heute zu P. J. Valckenberg, dem ältesten familiengeführten Weinhandelshaus Deutschlands. Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts exportierte Valckenberg Original-Liebfraumilch und Weine aus erstklassigen Lagen auf alle Kontinente. Im Jahr 1834 wurde jedoch festgelegt, dass Liebfraumilch nur in Gebieten angebaut werden darf, in denen der Kirchturm seinen Schatten wirft – eine begrenzte Fläche. Um die für den Export erforderlichen Mengen zu erreichen, nutzten findige Winzer eine Gesetzeslücke, da zu dieser Zeit keine klaren Regelungen existierten. Fortan durften auch Weine aus anderen Lagen den Namen Liebfraumilch tragen, was zu einem sprunghaften Anstieg der Exporte führte. Es war nicht ungewöhnlich, dass Liebfraumilch auf internationalen Weinkarten als kostbares Gut galt und zu einem höheren Preis angeboten wurde als renommierte Gewächse aus Bordeaux.