Henri Giraud
Die Geschichte dieses kleinen Produzenten, im klangvollen, grand-cru-klassifizierten Weinbauort Aÿ gelegen, reicht zwölf Generationen zurück.
Hier im Vallée de la Marne hat der Pinot Noir das Sagen, doch es gibt auch hervorragende Qualitäten für den Chardonnay. Sage und schreibe 26 Parzellen mit Pinot und weitere 9 mit Chardonnay besitzt die Familie Giraud-Hémart. Mit der Übernahme der Geschäfte von Claude Giraud im Jahr 1990 beginnt ein neues Kapitel für das alteingesessene Haus.
Nach wie vor ist der Name vor allem unter Kennern bekannt. Bei der mittleren Jahresproduktion von ca. 250.000 Flaschen ist es kein Kunststück, einem breiteren Publikum unbekannt zu bleiben, aber dennoch genießt Henri Giraud in den besten Adressen rund um den Globus ein sehr hohes Ansehen.
Das liegt vor allem daran, dass dort nichts dem Zufall überlassen wird.
Ein eindrucksvoller Beleg dafür ist der gekonnte Holzfassausbau der Grundweine, denn der muss das feine Wesen des Champagners nicht zwangsläufig überdecken.
Im Gegenteil, er sorgt für zusätzliche Komplexität, Balance und Wärme.
Die auf Kalk gewachsenen Eichen mit ihrem harten Holz stammen aus dem heimischen Wald von Argonne und in ihrer späteren Verarbeitung wird die Herkunft jeder einzelnen Fassdaube minutiös festgehalten. Dabei spielt das Toasting der Fässer eine entscheidende Rolle und Kellermeister Sébastien Legolvet wacht mit Argusaugen über die Auswahl der Hölzer, die mindestens 3 Jahre vor ihrer Verarbeitung ablagern müssen.
Ein kleiner Teil der Ernte reift in italienischen Terracotta-Gebinden oder wird sogar nach dem Solera-Verfahren gereift. Das sorgt in den liebevoll komponierten Blends für weiteren Spielraum. Man spürt an diesem Ort das präzise Handwerk, die ernstgemeinte Tradition, ohne den Blick für die Aktualität zu verlieren, aber auch die Liebe zum Detail.
Dieses Qualitätsbestreben ist in jedem Cru deutlich spürbar und prägt einen einzigartigen Charakter, gemäß dem Motto das im Chai von Henri Giraud prangt: “Nichts ist verboten, nichts verpflichtet, außer einen guten Wein zu keltern!”
Quelle: Champagne Characters