Maison Lefébure
“New old style wines
Peasant viticulture and slow vinification” (Marie-Laurène et Sébastien Lefèbure)
Das ist der Leitspruch der beiden jungen, traditionsbewußten und dadurch auch wieder sehr innovativen Winzer.
Nach ihrem Abschluss an der Pariser Université Sorbonne arbeitete Marie-Laurène einige Jahre als Kunstgeschichtlerin und Archäologin.
Jonathan Nossiters Film “Mondovino” über die Auswirkungen der Globalisierung im Weinbau änderte ihr (Berufs-)Leben.
Während ihres Weinbaustudiums in Avize lernt sie ihren Mann Sébastien kennen und mit Hilfe der bekannten Biochampagner-Pionierfamilie Horiot bauen die beiden ein kleines Weingut auf.
Zeit, Hingabe und Wertschätzung der natürlichen Ressourcen in Weingarten und Keller sind wichtige Grundsätze – das Handwerk und die natürlichen Abläufe bei der Bereitung stehen klar im Vordergrund.
Marie-Laurène et Sébastien besinnen sich auf die jahrhundertealte Erfahrung der Champagne, verweigern sich dem schnelllebigen Zeitgeist mit seinem Hinterherrennen von aktuellen Trends und Moden.
Sämtliche Weinbewegungen finden durch Nutzung der Schwerkraft statt, weder Klärung noch Filtration der Grundweine, konsequente Fermentation und Ausbau auf der Feinhefe im gebrauchten Holz, alle Flaschen werden auf Holzpulten von Hand gerüttelt, Degorgement à la volée (“warm degorgieren”, ohne Kältebad) – und dies sind nur einige Maßnahmen welche die Ernsthaftigkeit und den damit einhergehenden hohen Aufwand den die beiden betreiben demonstrieren.
Auch die wunderbar fröhlichen, verspielten Flaschenlabels spiegeln diese Haltung wider: es wird musiziert und getanzt, alles in der höfischen Kleidung des Barock, natürlich immer mit einer Flasche Champagner im Hintergrund.
Eine abgerundete Flaschenform und die teils eigens gestalteten Schriften machen das außergewöhnliche Erscheinungsbild dann komplett.
Die Champagner des Maison Lefébure sind kraftvoll in Farbe und Aroma, intensiv und hedonistisch – aber niemals kitschig oder überschwänglich. Dafür sind sie zu klar strukturiert, zu aufregend anders, zu fest und daher auch haptisch erfahrbar.
Mit jedem Schluck öffnet sich eine neue Dimension, ergibt sich ein neuer Hinweis auf Rebsorte und Ausbauform zum Vorschein.
Hier kann der geneigte Champagnerfreund seinen Horizont erweitern und neue, alte Erfahrungen machen.
Des Sonnenkönigs alte Kleider im neuen Gewand.